— 64 —
2. Der Süden hat zahlreiche Gebirge aufzuweisen. (Das
Riesengebirge mit Schneekoppe — ein Teil des Thüringer-
waldes — ein Teil des Harzes mit dem Brocken — der
Hundsrück, das Eiselgebirge, das hohe Veen, der Taunus,
der Westerwald, der Teutoburgerwald.
Iii. Bewässerung:
1. Die Hauptströme Preußens sind Rhein, Ems, Weser, Elbe,
Oder und Weichsel mit zahlreichen Nebenflüssen.
2. Bedeutende Seen finden wir in Pommern und in West-
und Ostpreußen. (Beispiele.)
Iv. Beschäftigung der Bewohner:
1. Ackerbau treiben alle Provinzen, am meisten Posen, Sachsen,
(Magdeburg — Güldne Aue), Schleswig - Holstein und
Hannover (Marschen!)
2. Wein- und Obstbau. (Rheinprovinz.)
3. Viehzucht.
a. Pferdezucht: Hannover, Schleswig-Holstein, Preußen.
b. Rindviehzucht: Schleswig-Holstein, Hannover.
c. Schafzucht: Pommern, Posen, Schlesien, Hannover.
6. Schweinezucht: Westfalen, Posen.
e. Bienenzucht: Schleswig-Holstein, Hannover (Heide!)
4. Bergbau:
a. Steinkohlen: Rheinprovinz, Westfalen.
d. Eisen: Rheinprovinz, Westfalen.
c. Zink: Schlesien.
d. Blei: Schlesien und Harz.
e. Silber: Harz.
f. Salz: Provinz Sachsen (Halle, Schönebeck, Staßfurt)
— Hannover (Lüueburg.)
g. Mineralquellen: Hessen-Nassau (Taunus!) und Rhein-
Provinz (Aachen!)
h. Bernstein: West- und Ostpreußen.
5. Gewerbe:
a. Eisenwarenfabrikation: Rheinprovinz und Westfalen
(Solingen, Remscheid, Essen!)
b. Herstellung von Wollwaren und Baumwoll-
waren: Rheinprovinz (Elberfeld und Barmen.)
c. Herstellung von Leinenwaren: Westfalen (Bielefeld)
und Schlesien.
6. Herstellung von Rübenzucker: Provinz Sachsen
(Magdeburg!) und Schlesien,
e. Herstellung von Glaswaren: Schlesien.
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J
Zweite metkodische Einheit.
klarheitsstuft.
1. Die Provinz Pommern.
Jit!: Wir betrachten nun diejenigen Provinzen des Hohenzollern-
staates, die sich an der Ostsee ausbreiten, und redeu da zuerst von der
Landschaft, die sich einstmals in den Händen der Schweden
befand, von Pommern. (Zeigen!)
Die Kinder geben nun zunächst wieder möglichst selbständig an, wie
sich nach ihrer Meinung der Gang der Unterredung — im Hinblick auf
das gestellte Ziel — zu gestalten hat. Sie kommen, vom Lehrer mir
im Notfalle unterstützt, zu dem Resultate: Wollen wir unserer Aufgabe
gerecht werden, so müssen wir unsere Aufmerksamkeit aus vier Punkte
richten. Wir fragen daher:
1. Wo liegt diese Landschaft?
2. Wie gelangte diese Landschaft in die Hände der Schweden?
3. Auf welche Weise wurde Pommern von den Hohenzollern erworben?
4. Hat denn Pommern einen Wert für Preußen?
Die Schüler stellen darauf hin fest, daß sie aus Grund des voraus-
gegangenen Unterrichts (Geschichte!) und mit Hilfe der Karte die drei
ersten Fragen allein beantworten können. Sie legen — vom Lehrer nur
durch kurze Hinweise unterstützt — dar:
1. Wo liegt Pommern?
Pommern wird begrenzt von der Ostsee, von Mecklenburg, Bran-
denburg und Preußen. Es wird von der Oder in zwei Flügel, einen
westlichen und einen östlichen, zerlegt und von einem Teile des baltischen
Landrückens, von der pommerschen Seenplatte, durchzogen. Zu Pommern
gehört auch die Insel Rügen, die wir im vorigen Jahre kennen lernten.
(Vergl. Deutschland I, S. 53.)j
2. Wie kam Pommer»? in die Hand der Schweden?
Ans dem Geschichtsunterrichte wissen wir, daß Gustav Adolf, der
den bedrängten Protestanten zu Hilse eilen wollte, im Jahre 1639 an
Pommerns Küste landete und sich in kurzer Zeit und ohne viele Mühe
in den Besitz ganz Pommerns setzte, denn die kaiserlichen Truppen, die
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Extrahierte Personennamen: Gustav_Adolf Gustav Adolf
— 18 —
war. Stralsund ist nämlich eine Jnselstadt. Es ist vollständig von
Wasser umgeben und hängt nur durch drei Dämme mit dem Festlande
zusammen. Von Stralsund aus gelangt man am schnellsten nach Schweden
Warum? Endlich finden wir in Pommern auch die Stadt Kolberg.
Kolberg ist berühmt als Badeort, und zwar kann man hier nicht allein
in den Fluten der Ostsee baden, sondern auch in dem heilsamen Wasser
einiger Salzquellen. Man hat dieses Wasser in Röhren gefaßt und in
bequem eingerichtete, schöne Baderäume geleitet.
3. Pommern besitzt eine fleißige und kräftige*) Bewohner-
schaft, die treu zum Vaterlaude steht. Die Beschäftigung dieser
Bewohner hängt in der Hauptsache von der Lage des Wohnsitzes ab.
Diejenigen Pommern, die nahe am Strande der Ostsee wohnen, sind
meist Fischer und Schiffer. Die, welche ihre Wohnung auf dem thon-
reichen, fetten Boden Vorpommerns haben, treiben Landwirtschaft.
Diejenigen aber, die auf dem dürftigen, stellenweise mit Kiefernwald be-
deckten pommerschen Landrücken, also rechts von der Oder, Hausen, be-
schäftigen sich besonders mit Schafzucht und Gänsezucht.**)
Daß Pommerns Bewohner treu und fest zum Vaterlande stehen,
lehrte uns die Geschichte des siebenjährigen Krieges. Wir wissen z. B.,
daß Pommern nach der Schlacht bei Kollin, als Friedrich Ii. in große
Bedrängnis geraten war, 5000 Mann Soldaten auf seine Kosten stellte,
daß Stettin eine kleine Flotte zusammenbrachte u. s. w. (Vergleiche
Archenholz, Geschichte des siebenjährigen Krieges. I. S. 59.)
Zusammenfassung und Einpräguug.
2. Die Provinzen West- und Ostpreußen.
Ziel: Wir lernen heute die Landschaft näher kennen,
die dem ganzen Hohenzollernstaate den Namen gegeben hat.
Wir reden von den Provinzen Ost- und Westpreußen, die einst
zu den nnwirtsamsten Gegenden unseres Vaterlandes gehörten.
(Zeigen.)
Nachdem die Kinder auf Grund des Geschichtsunterrichts angegeben
haben, wann und wie die Provinzen in den Besitz der Hohenzollern ge-
kommen sind und wie es kam, daß der Name Preußen auf den ganzen
Staat übertragen worden ist, wird der Stoff an der Hand folgender
Fragen bearbeitet;
I. Wo liegen diese Provinzen?
Die Karte lehrt nns:
A. Ostpreußen bildet den östlichsten Teil des deutscheu Vaterlandes
Es wird begrenzt von der Ostsee (Kurisches lind frisches Haff!) von
*) „Je fester die Hand, desto näher nach Pommern." (Sprichwort.)
**) Pommern steht in der Schafzucht obenan in Mitteleuropa. Auf seine 11/2
Million Einwohner kommen mehr als doppelt so viel Schafe. (Kirchhoff.)
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Extrahierte Personennamen: Fischer Schiffer Friedrich_Ii Friedrich Kirchhoff
— 61 —
h. und i. zwei O d e rprovinzen — Schlesien (Breslau) und Pommern
(Stettin).
k. eine Weichselprovinz — Westpreußen (Danzig).
1. eine Pregelprovinz — Ostpreußen (Königsberg).
in. eine Wartheprovinz = Posen (Posen).
3. Erwerbung durch die Hohenzolleru.
a. Besitzstand vor 1866.
b. Besitzstand nach 1866.
c.
3icl: Wir vergleichen die preußischen Provinzen Hinsicht-
lich der Hauptbeschäftigung ihrer Bewohner.
Wir gelangen zu folgender Übersicht:
A. Ackerbau.
1. Getreidebau wird in allen Provinzen getrieben. In ganz
besonderer Blüte steht er in Schleswig-Holstein, Hannover
(Marschen!) Posen, Sachsen, Schlesien.
2. Gemüsebau finden wir besonders in der Provinz Sachsen
(Ersnrt!) in Brandenburg (Spreewald!) und in Schlesien.
3. Obstbau blüht in der Rheinprovinz und in Hessen-Nassau.
4. Weinbau finden wir hauptsächlich in der Rheinprovinz und
in Hessen-Nassau.
5. Flachs gedeiht besonders in Westfalen, Hannover und
Schlesien.
B. Viehzucht.
1. Rindviehzucht: Schleswig-Holstein. — Hannover.
2. Pferdezucht: Schleswig-Holstein, Hannover (Marschen!) und
Preußen (Trakehnen).
3. Schafzucht: Pommern, Posen, Hannover (Heide!).
4. Bienenzucht: Hannover (Heide!) und Schleswig-Holstein.
5. Schweinezucht: Westfalen (Schinken!).
C. Bergbau.
1. Steinkohlenbau: Rheinprovinz (Ruhrthal, Aachen, Saar--
brücken), Schlesien, Westfalen.
2. Braunkohlenbau: Rheinprovinz, Provinz Sachsen, Schlesien.
3. Torf: Hannover (Ems!)
4. Eisenerzbau: Rheinprovinz (Sieg!) Westfalen, Schlesien,
Hannover (Harz!)
5. Zinkerz: Schlesien.
6. Salzgewinnung: Provinz Sachsen (Halle, Staßsurt und
Schönebeck) und Provinz Hannover (Lüneburg.)
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Extrahierte Personennamen: Rindviehzucht C. Bergbau Steinkohlenbau Braunkohlenbau Eisenerzbau
Srste methodische Einheit.
A. klarheitsstuft.
1 Die Provinz Brandenburg.
Anschauungsmittel: Schwefel, Holzkohle, Salpeter, Schießpulver.
3tcl: Wir werfen heute einen Blick auf das Stammland
der Hohenzollern. Wir sprechen von der Provinz Brandenburg,
die man früher des deutschen Reiches Streusandbüchse nannte.
Nachdem die Kinder noch einmal alles das angegeben haben, was
sie auf Grund des Geschichtsunterrichts*) von Brandenburg gelernt haben,
werden gemeinsam die Fragen festgestellt, nach denen die Besprechung
fortzuschreiten hat.
1. Wo liegt die Landschaft?
In der Geschichtsstunde haben wir ihre Lage nur im allgemeine«
festgestellt. (Nördlich von uns — Havel, Spree, Oder). Heute wollen
wir genauer Verfahren. Was lehrt die Karte über die Lage der Provinz?
(Sie zeigt, daß die Provinz Brandenburg sich ungefähr in der Mitte des
preußischen Staates befindet und sich ausbreitet zwischen dem Großherzog-
tume Mecklenburg, und den Provinzen Pommern, Posen, Schlesien und
Sachsen.
2. Warum hiefz die Provinz Brandenburg, früher des
deutschen Reiches Streusandbüchse?
In früherer Zeit war die Provinz Brandenburg zum größten Teile
ein sehr unfruchtbares Gebiet. Sie enthielt nicht allein weite öde Moor-
*) In der Geschichte haben wir uns kurz vorher mit dem Manne beschäftigt,
der den Franzosen am Rheine so entschieden entgegentrat und sodann die Schweden
besiegte, die — von Ludwig Xiv. aufgehetzt — von Pommern aus in Deutschland
eingefallen waren. Wir haben sodann, nachdem wir die Thaten dieses Mannes
kennen gelernt hatten (Zurückweisung der Bewerbung Ludwigs Xiv. — Kämpfe
am Rhein — Sieg bei Fehrbellin), die Frage aufgeworfen: Woher stammte
denn Friedrich Wilhelm, der große Kurfürst? Diese Frage führte uns
u. a, auf den Burggrafen von Nürnberg (Friedrich von Hohenzollern), der einst
vom Kaiser Sigismund die Markgraffchaft Brandenburg erhielt, zu der Heinrich I.
den Grund gelegt hatte. (Nordmark zum Schutze gegen die Sklaven!)
Tischendorf, Deutschland. 2. Abt. 2. Aufl. 1
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T47: [Friedrich Wilhelm Kaiser König Iii Kurfürst Jahr Preußen Brandenburg Johann], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer]]
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TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T18: [Mark Brandenburg Land Albrecht Friedrich Kaiser Jahr Markgraf Haus Markgrafe], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Extrahierte Personennamen: Anschauungsmittel Ludwig_Xiv Ludwig Ludwigs Friedrich_Wilhelm Friedrich Wilhelm Friedrich_von_Hohenzollern Friedrich Sigismund Heinrich_I. Tischendorf
Extrahierte Ortsnamen: Brandenburg Spree Mecklenburg Pommern Posen Sachsen Rheine Schweden Pommern Deutschland Ludwigs_Xiv Rhein Fehrbellin Nürnberg Deutschland
seit Wallensteins Rücktritt schlecht geführt, nicht bezahlt und elend ver-
pflegt wurden, leisteten keinen bedeutenden Widerstand.
3. Auf welche Weise kam Pommern an die Hohenzollern?
Uns ist aus der Geschichte her bekannt, daß Pommern nicht auf
einmal, sondern erst nach und nach an die Hohenzollern gekommen ist.
Ein Teil, der kleinere, gelangte schon durch den Frieden zu Osnabrück
und Münster (1648) an Brandenburg. Den größereu Teil, nämlich
Vorpommern mit Usedom und Wollin und auch Stettin kaufte Preußens
König, Friedrich Wilhelm I., den Schweden für 2 Millionen Thaler ab.
4. Hat denn Pommern einen Wert für Prenszen?
Die Antwort auf diese Frage wird in gemeinsamer Arbeit gefunden.
Sie lautet mit den von dem Lehrer gegebenen Ergänzungen ungefähr so:
Pommern war es wert, daß die Hohenzollern es zu erlangen
suchten, denn
1. Pommern hat eine bedeutungsvolle Lage. „Ein Blick
auf die Karte zeigt ja, daß Pommern den mittleren Teil der Ostseeküste
förmlich umklammert. Es umschlingt den Rand des Meeres wie ein
langes Band, das Wasser und Land verknüpfen möchte." Wer also
Pommern besitzt, hat einen großen Teil der Ostseeküste in seiner Gewalt.
Er kann nicht nur das Landen feindlicher Schiffe (Schweden, Dänemark)
verhindern und so das Land vor feindlichem Einfall schützen, sondern
auch bequem mit seinen eigenen Schiffen hinaus in die Ferne fahren,
Waren nach fremden Ländern bringen u. s. w. So lange Pommern in
den Händen der Schweden war, war unser Vaterland nie vor einem
Einfall der Schweden sicher (Einfall der Schweden 1675 von Pommern
aus!), so lange ging auch der Transport der Waren auf der Oder nicht
glatt und ruhig von statten.
2. Pommern besitzt eine Menge wichtiger blühender Städte.
Zu ihnen gehört zunächst Stettin an der Odermündung. Beschreibe
diese Mündung näher! (Die Oder mündet ins Haff. Aus diesem fließt
sie in drei Ausgängen: Peene, Swine und Divenow ins offene Meer.)
Stettin ist eine bedeutende Seehandelsstadt, „da allein hierher Seeschiffe
aus der Ostsee so weit in das Land hineinfahren können, die Oder
billige Weiterfracht gewährt und kein Hafen so nahe an Berlin liegt."
(Kirchhoff.) Im Stettiner Hafen fahren jährlich mehrere Tausend See-
schiffe ein und aus. Die ankommenden Schiffe bringen Kohlen und
Petroleum, Heringe und Getreide. Die abfahrenden tragen besonders
Holz und Spiritus hinaus in fremde Länder. Weiter liegt in Pommern
das geschichtlich merkwürdige Stralsund. Die Mauern dieser Stadt
bestürmte einst Wallenstein vergeblich,*) da Stralsund nicht allein durch
eine tapfere Besatzung, sondern auch durch eine sehr günstige Lage geschützt
*) Noch heute findet jährlich am 24. Juli ein Volksfest statt zur Erinnerung
an den Abzug des kaiserlichen Heeres.
Tisch endorf, Deutschland. 2. Abt. 2. Aufl. 2
TM Hauptwörter (50): [T24: [Schiff Meer Insel Küste Land Fluß See Wasser Hafen Ufer], T2: [Schweden Friedrich Heer Schlacht Sachsen König Gustav Kaiser Krieg Schlesien], T39: [Jahr Million Geld Mark Arbeiter Arbeit Zeit Summe Staat Thaler]]
TM Hauptwörter (100): [T34: [Schweden König Gustav Dänemark Preußen Krieg Polen Adolf Frieden Holstein], T28: [Schiff Meer Wasser Land Küste Ufer Insel See Flut Welle], T36: [Million Mark Jahr Geld Thaler Mill Summe Wert Gulden Pfund], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit]]
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Extrahierte Personennamen: Wallensteins_Rücktritt Friedrich_Wilhelm_I. Friedrich Wilhelm_I. Kirchhoff
Extrahierte Ortsnamen: Pommern Brandenburg Wollin Stettin Schweden Pommern Schweden Schweden Schweden Schweden Pommern Stettin Ostsee Berlin Pommern Stralsund Stralsund Deutschland
— 23 —
3. Die Provinz Posen.
Ziel: Wir lernen heute die Provinz näher kennen, die
durch die Teilung Polens an Preußen gekommen ist. Wir be-
trachten die Provinz Posen.
Nachdem die Schüler noch einmal angegeben haben, was ihnen aus
dem Geschichtsunterrichte über die Teilung Polens bekannt ist, werden die
beiden Hauptfragen aufgeworfen.
1. Wo liegt die Provinz?
Mit Hilfe der Karte wird festgesetzt: Die Provinz Posen ist eine
Grenzprovinz. Sie breitet sich aus zu beiden Seiten der Warthe, eines
Nebenflusses der Oder, und grenzt im Osten an Rußland, im Norden
an Westpreußen, im Westen an Brandenburg und im Süden an Schlesien.
U Ii. Hat der Hohenzollernstaat in der Provinz Posen
einen wertvollen Zuwachs erhalten?
1.. Als Posen zu Preußen geschlagen wurde, war es wenig
wert. Es besaß nur wenige große Ortschaften. Die meisten Städte
waren klein, hatten enge und schmutzige Gassen und elende Häufer.*)
Die Dörfer bestanden fast durchgängig aus Lehmhütten, die mit Stroh
und Schilf gedeckt und von faulen und schmutzigen Menschen bewohnt
wurden. Nur ganz wenige Dorfbewohner konnten lesen und schreiben.
Die meisten hatten in ihrem Leben niemals eine Schule besucht. Die
um die Dörfer herumliegenden Wiesen waren versumpft und voller Schilf.
Auf den Feldern lagen zahlreiche Steine, die das Pflügen erschwerten
und die Ernte beeinträchtigten. Ganze weite Landschaften, fo die Niede-
rungen an der Warthe und Netze (Zeigen!) waren Sumpfland, wo man
Schlamm, Schilf und braunes Wasser, nicht aber wohlangebante Felder
und Wiesen vorfand.
2. Heute ist die Provinz Posen ebenfalls ein wertvoller
Teil des Hohenzollernstaates. Wir finden jetzt neben großen
Wäldern gute Wiesen und fruchtbare Felder. Auf den Wiesen
weiden große Schafherden oder schnelle und kräftige Pferde und stattliche
Rinder. In den Dörfern sieht es ebenfalls viel besser aus als ehemals.
Wohl trifft man noch heute viele mit Stroh gedeckte Häuser und noch
manche Lehm- und Holzhütte an, aber daneben erheben sich auch schon
zahlreiche Gebäude, die sorgfältig wie bei uns ans Ziegeln und Steinen
hergestellt sind. Viele der Ortschaften, die noch vor hundert Jahren klein
und unbedeutend waren, sind jetzt zu schönen und blühenden Städten
herangewachsen, so z. B. Bromberg und Posen. Zeige diese Städte
und bestimme ihre Lage! (Posen liegt an der Warthe, ungefähr in der
Mitte der gesamten Provinz. — Bromberg liegt an einem Nebenflusse
der Weichsel, an der Brahe. Beide Orte sind wichtige Handelsstädte.
*) Bromberg hatte 1772 nur 500 Einwohner.
TM Hauptwörter (50): [T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T40: [Polen Ungarn Land Rußland Preußen Stadt Donau Provinz Hauptstadt Königreich]]
TM Hauptwörter (100): [T54: [Haus Feld Bauer Dorf Pferd Stadt Vieh Land Wald Mensch], T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T78: [Polen Rußland Preußen Land Orden Russe Stadt Reich Warschau Weichsel], T91: [Haus Fenster Wand Stein Dach Zimmer Holz Feuer Raum Decke]]
TM Hauptwörter (200): [T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T142: [Stadt Dorf Mauer Haus Burg Straße Kirche Schloß Graben Zeit], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T13: [Baum Wald Feld Wiese Garten Gras Winter Mensch Sommer Haus], T125: [Haus Stein Fenster Dach Holz Stroh Winter Erde Wand Wohnung]]
— 25 —
vorteilhaften Veränderungen, die Posen erfahren hat, erklären sich b. aus
der Einwanderung der Deutschen. Seitdem Posen zu Preußen ge-
hört, haben sich viele Deutsche unter der polnisch redenden Bevölkerung
niedergelassen, haben sich Boden gekauft und denselben sorgfältig bebaut.
— Der Deutsche als Vorbild (Fleiß, Sauberkeit, Ordnung in der Wirt-
schaftsführung!) — Verbreitung der deutschen Sprache.
3. Wie kommt es, daß Posen sich besonders zu Ackerbau
und Viehzucht eignet? Ein Blick auf die Karte lehrt, daß Posen
a. eine weite Ebene bildet (Posen ist die ebenste Provinz des preußischen
Staates!), b. gut bewässert ist (Warthe, Netze, Brahe).
4. Schließe aus der Bodenbeschaffenheit der Provinz auf
den Lauf der Flüsse. Die Flüsse ziehen langsam dahin, da es an
Gefälle fehlt. (Die Neigung zu Sumpf-und Moorbildung! Vergl. S. 38.)
Zusammenfassung und Einprägung des gesamten Stoffes an der
Hand der Überschriften:
Die Provinz Posen.
1. Lage der Provinz.
2. Bodenbeschaffenheit — (Ebene — Sonst und jetzt).
3. Bewässerung.
4. Beschäftigung der Bewohner.
5. Ortschaften (Sonst und jetzt!)
6. Bewohner (Sonst und jetzt!)
4. Die Provinz Schlesien.
Zur Veranschaulichung: Eisenerz, Bleierz, Zinkerz (Galmei).
Ziel: Wir betrachten die Provinz Preußens, um deren Be-
sitz drei blutige Kriege geführt worden sind. (Zeigen.)
Nachdem die Kinder auf Grund des Geschichtsunterrichts kurz dar-
gestellt haben, was ihnen über Ursache und Verlauf der drei schleichen
Kriege bekannt ist, schreitet der Unterricht naturgemäß fort an der Hand
zweier Hauptfragen.
I. Wo liegt diese Provinz?
Mit Hilfe der Karte stellen die Kinder selbst fest: Schlesien ist die
südöstlichste Provinz des Hohenzollernstaates. Sie breitet sich aus zu
beiden Seiten der Oder und grenzt an das Königreich Sachsen, an
Brandenburg, Poseu, Rußland und Österreich. An der Südgrenze erhebt
sich das Riesengebirge, auf dem, wie uns längst bekannt ist, die Elbe
entspringt. (Vergl. I. Abteilung S. 91 ff.)
Ii. War diese Provinz es wert, daß so lange und so
heiß um sie gestritten wurde?
Sie war es, denn
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— 31 —
4. Die Provinz Posen.
a. Lage. (Wartheprovinz.)
b. Bodenbeschaffenheit. (Die ebenste preußische Provinz!
Große Wälder, gute Wiesen und Felder.)
o. Bewässerung. (Warthe mit Netze — Seen.)
d. Städte. (Bromberg und Posen.)
e. Beschäftigung der Bewohner. (Ackerbau, Viehzucht, Handel.)
f. Geschichtliche Erinnerungen. (Teilung Polens.)
5. Die Provinz Schlesien.
a. Lage. (Oderprovinz.)
b. Bodenbeschaffenheit. (Riesengebirge im Süden.)
c. Bewässerung. (Oder mit Katzbach und Neiße.)
d. Städte. (Breslau, Liegnitz, Görlitz, Königshütte.)
e. Beschäftigung der Bewohner. Ackerbau und Gemüse-
bau, Bergbau und Hüttenwesen, Leinweberei und Spinnerei
(Tuch!), Zuckerfabrikation und Glasfabrikation (Riesengebirge!)
f. Geschichtliche Erinnerungen. (Schlesische Kriege.)
D. Anwendung.
1. Weise die Wahrheit des Spruches nach:
Ein sinniger Geist, eine thätige Hand,
sie ziehen den Segen ins Vaterland.
2. Nenne die preußischen Provinzen, die wir bis jetzt kennen lernten,
bestimme ihre Lage und nenne die Hauptstadt einer jeden!
3. Stelle die Lage der dir bekannten Provinzen an der Wand-
tafel dar!
Diese schematische Darstellung*) würde folgende Gestalt haben:
Pommern Westpreußen Ostpreußen
Brandenburg Posen
Schlesien
*) Vergl. Matzat, Methodik S. 335.
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T10: [Stadt Berlin Hamburg Elbe Einw. Magdeburg Stettin Festung Lübeck Provinz], T3: [Lage Karte Land Europa Geographie Klima Größe Verhältnis Grenze Gliederung], T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden]]
Zweite methodische Einheit.
A. k lach cits stuft.
t Die Provinz Sachsen.
Jitl: Wir betrachten heute diejenige Provinz, derengrößter
Teil früher zu unserem Vaterlande gehörte. Wir sprechen
von der Provinz Sachsen, die ähnliche Vorzüge besitzt wie
Schlesien.
Die Kinder geben zunächst auf Grund des Geschichtsunterrichtes an,
was ihnen über die Teilung Sachsens bekannt ist. (Der größere aber
dünner bevölkerte Teil des damaligen Königreichs wurde 1815 zu Preußen
geschlagen.) Sodann schreitet der Unterricht fort an der Hand der Fragen:
I. Wo liegt die Provinz Sachsen?
Mit Hilfe der Karte wird festgestellt: Die Grenzen der Provinz
Sachsen sind nicht leicht zu erkennen, da die Provinz vielfach zerrissen
ist. Sie grenzt an Brandenburg, an Schlesien, an das Königreich Sachsen,
an Thüringen, an Hessen, an Hannover, an Braunschweig und Anhalt.
Man kann eine südliche und eine nördliche Hauptmasse unterscheiden.
Beide hängen in der Nähe der Stadt Aschersleben durch einen schmalen
Landstreifen zusammen. — Wollen wir die Lage der Provinz nach den
Flüssen bestimmen, so finden wir: Die Provinz Sachsen breitet sich aus
an der Elbe und ihren Nebenflüssen (Havel, schwarze Elster, Mulde,
Saale mit Unstrut). Ziehen wir die Bodenbeschaffung iu Betracht, so
erkennen wir: Der nördliche und östliche Teil der Provinz gehört dem
Tieflande an, der südwestliche ist ein Stück des Thüringer Berglandes,
welches sich zwischen Harz und Thüringerwald ausbreitet.
Ii. Welche Vorzüge hat die Provinz Sachsen?
Sie soll, sagen die Kinder, ähnliche Vorzüge besitzen wie die uns
schon bekannte Provinz Schlesien. Sie ist vielleicht wie Schlesien reich
an Kohlen und wertvollen Erzen, besitzt fruchtbare Gegenden, gewerbreiche
Städte u. f. w. Die Vermutungen der Schüler werden vom Lehrer
ergänzt und berichtigt. Die Schlußzusammeufaffung kann dann lauten:
TM Hauptwörter (50): [T13: [Stadt Elbe Hamburg Berlin Provinz Bremen Land Lübeck Hannover Weser], T45: [Zeit Mensch Leben Kunst Sprache Wissenschaft Natur Wort Geist Lehrer], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
TM Hauptwörter (100): [T44: [Sachsen Provinz Preußen Königreich Hannover Bayern Staat Hessen Baden Land], T45: [Kind Lehrer Wort Schüler Buch Unterricht Schule Frage Buchstabe Zeit], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura], T48: [Fluß Meer See Strom Land Wasser Mündung Kanal Lauf Ostsee]]
TM Hauptwörter (200): [T130: [Elbe Stadt Sachsen Provinz Saale Kreis Schlesien Elster Neiße Magdeburg], T183: [Kind Lehrer Schüler Unterricht Schule Frage Stoff Aufgabe Zeit Geschichte], T44: [Preußen Polen Brandenburg Provinz Land Schlesien Sachsen Pommer Friedrich Schweden], T47: [Karte Lage Länge Breite Größe Meile Linie Ort Grenze Höhe]]